Quantität – Verfügbarkeit und Unsicherheit

Grundwasser ist die wichtigste Trinkwasserquelle Europas. In vielen Regionen ist jedoch die Menge des Grundwassers in den letzten heißen und trockenen Jahren aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels sowie anthropogener Wassernutzung zurückgegangen. Das Teilprojekt “Quantität – Verfügbarkeit und Unsicherheit” untersucht die kombinierten Auswirkungen von Klimawandelauswirkungen und gesellschaftlicher Wassernutzung auf die Grundwasserverfügbarkeit und die inhärenten Unsicherheiten bei der Vorhersage von Wasserverbrauchsmustern und den zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels.

Foto: Dirk – stock.adobe.com

In zwei Fallstudien in Europa (Deutschland und Kroatien) werden die Veränderungen der Grundwasserverfügbarkeit sowie der Wassernutzung mittels Szenarien-basierter-Modellergebnisse analysiert. Aufgrund großer Unsicherheiten, die diesen Berechnungen unterliegen, werden in einem zweiten Schritt so genannte partizipative Modellierungsmethoden angewandt. Partizipative Modellierung ermöglicht das Zusammentragen, Kennenlernen, Visualisieren und in Teilen Quantifizieren verschiedener „Grundwasser-Perspektiven“ und Zukunftsszenarien. Dieser Ansatz ermöglicht die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteur*innen, die direkt oder indirekt vom Grundwasser abhängig sind sowie den Einbezug von Unsicherheiten in den Forschungsprozess. Beteiligte Akteur*innen sind z.B. Vertreter*innen aus Politik, Industrie, Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft oder Gesellschaft.

Bewässerungssysteme in einem Gemüsegarten. Foto: Deyan Georgiev – stock.adobe.com

Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die Generierung von Kontext-spezifischem und problemorientiertem Wissen, das durch wissenschaftliche Forschung allein nicht erreicht werden könnte. Somit trägt das Arbeitspaket zur Weiterentwicklung integrativer Modellierungsmethoden bei, die gesellschaftliche und natürliche Prozesse und das Verständnis der Triebkräfte des gesellschaftlichen/sektoralen Wasserbedarfs berücksichtigen. Des Weiteren erarbeitet das Arbeitspaket Handlungsempfehlungen und Methoden zum Umgang mit Unsicherheiten für die lokale Ressourcenplanung, insbesondere im Niedrigwassermanagement. Darüber hinaus leistet das Arbeitspaket einen Beitrag zur Verbesserung der Datengrundlage zu Klimawandel-bedingten Auswirkungen auf die Grundwasserverfügbarkeit und zur Abschätzung des Nutzungsdrucks auf Grundwasserressourcen in Europa.

Kontakt

Linda Söller
Goethe Universität Frankfurt

soeller@geo.uni-frankfurt.de

Prof. Dr. Petra Döll
Goethe Universität Frankfurt

Dr. Robert Lütkemeier
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung/
Goethe Universität Frankfurt